Rostfreier Stahl, oder nach Norm Nichtrostender Stahl, hat immer mindestens 10,5 % Chromanteil und maximal 1,20 % C (Kohlenstoff). Von Marktteilnehmern sind rostfreie Stähle dann gemeint, wenn der Stahl trotz längerem Kontakt mit Wasser und Feuchtigkeit nicht anfängt zu rosten bzw. keine Korrosion auftritt.
Achtung: Es gibt ganz wenige rostfreie Stähle, deren Chromanteil nur bei 6 – 10 % liegt. Man hat diese Stahlwerkstoffe aufgrund ihrer Eigenschaften und Verwendung trotzdem zu den nichtrostenden Stählen hinzugefügt.
Die fachlich korrekte Bezeichnung für den rostfreien Stahl lautet: Nichtrostende, säure-, hitzebeständige, hochwarmfeste Stähle. Der komplette Begriff wird allerdings nur sehr selten im täglichen Geschäftsleben verwendet. Eine ganz starke Vereinfachung ist oft auch V2A und V4A, wobei Sie diese Begriffe nie bei Bestellungen verwenden sollten.
Nichtrostender Stahl ist NICHT gleich Edelstahl
Edelstahl ist etwas anderes als rostfreier Stahl. Viele Marktteilnehmer meinen mit Edelstahl den rostfreien Stahl – das entspricht gemäß Normen aber nicht demselben. Sie sollten hier als Stahleinkäufer also vorsichtig sein bei der Verwendung des Begriffs. Wir erklären hier den Begriff Edelstahl separat.
Rostfreier Stahl - die Unterschiede
Wie oben zu sehen, teilen sich die Nichtrostenden Stähle in drei Bereiche auf:
- Korrosionsbeständige Stähle
- Hitzebeständige Stähle
- Warmfeste Stähle
Im Folgenden gehen wir auf jede der Stahlgruppen etwas genauer ein. Sehr viele weitere Infos findet man bei der Informationsstelle Edelstahl Rostfrei.
Korrosionsbeständiger Stahl
Nachfolgend finden Sie die wichtigsten Korrosionsbeständigen Stähle. Es handelt sich um die Werkstoffnummern
- 1.40.. bis
- 1.45..
Korrosionsbeständiger Stahl wird auch rost- und säurebeständiger Stahl genannt. Die bekanntesten korrosionsbeständigen Stähle gelten allgemein als Synonym für den klassischen „Edelstahl“ (der Begriff Edelstahl ist an dieser Stelle nicht korrekt, siehe weiter oben):
- 1.4301 -> früher häufig mit V2A bezeichnet
- 1.4401 und 1.4571 -> früher häufig mit V4A bezeichnet
Verwendet wird korrosionsbeständiger Stahl vor allem für folgende Produkte:
- Teile und Maschinen in der chemischen Industrie
- Nahrungsmittelproduktion (z. B. Brauereien, Molkereien etc.)
- Gastro-Küchen, ebenso in Applikationen für Haushaltsküchen
- Chirurgische Werkzeuge, Messer etc.
- Automotiveteile wie z. B. Katalysatoren, Auspuffanlagen und andere
Hitzebeständiger Stahl
Wir zeigen Ihnen alle wichtigen Werkstoffe der hitzebeständigen Stähle. Diese haben folgende Werkstoffnummern:
- 1.47.. bis
- 1.48..
Hitzebeständiger Stahl wird vor allem für folgende Bauteile verwendet:
- Apparatebau
- Ofenbau (industrielle Öfen)
- Rohrbau in der chemischen Industrie (z. B. Dampferzeugung)
- Teils hitzebeständig bis 1.000 °C
Hochwarmfester Stahl
Es folgen nun die Werkstoffe der hochwarmfesten Stähle. Diese haben die Werkstoffnummer
- 1.49..
Hochwarmfester Stahl findet seine Verwendung in verschiedenen Produkten und Anwendungen:
- Dampfkessel und Druckbehälter
- Rohrleitungen und Applikationen in der Energieindustrie (u. a. auch im Reaktorbau)
- Turbinen (z. B. Gasturbinen oder Dampfturbinen)
- Turboladerschaufeln